Renée Rauchalles

Philosophie

Die dynamisch kraftvollen Bilder der Künstlerin Renée RauchallesRenée Rauchalles sprechen vom Klang der Musik, vom gemeinsamen Einstimmen auf gemeinsame Klangvorstellungen, die nur im Zusammenklang verschiedener Instrumente einen bestimmten Klang erzeugen. Egal ob Musiker, ob Sänger, man ist aufeinander angewiesen, um miteinander „stimmig“ zu sein. Der gemeinsame musikalische Atem ist länderübergreifend, macht nicht Halt vor fremden Kulturen. Der Ton überwindet Grenzen, bricht ganz selbstverständlich auf, was sonst in festen Gedanken- und Vorstellungsformen gefangen bleibt. Die gemeinsame musikalische Sprache kann trennende Schranken überflüssig machen und kulturelle Vielfalt zu einem intensiven Erleben werden lassen, das innere und äußere Räume öffnet.

Mit ihren Bildern erzeugt die Künstlerin ein Gefühl der Weite, der Entgrenzung und Befreiung, die dennoch nicht ohne Form auskommt. Stets sind diese Formen in Bewegung, die sich fortsetzt über den Bildrand hinaus, um so den Prozess der gedanklichen Erweiterung, der Auseinandersetzung mit dem Medium Musik und Klang und dadurch sowohl mit sich selbst als auch mit dem Gegenüber zu transportieren und bewußt zu machen. Enge Räume (innere wie äußere) erfahren dadurch Weite, die sich wie ein Sog auf den Betrachter überträgt. Er kann Weite atmen und Schwingung fühlen, unabhängig von real hörbarer Musik.

Renée Rauchalles weiß von was sie malt, war sie doch selbst klassische Sängerin. Die notwendige und disziplinierte Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, das stete Hinterfragen und Überprüfen eigener Vorstellungen und Empfindungen, das gerade in der musikalischen Zusammenarbeit mit anderen immer wieder unabdingbar erforderlich ist, das damit verbundene Wissen um bewußtseinsmäßige Veränderungen, die neue Sichtweisen und grenzüberschreitende Kommunikation ermöglicht, geben der Künstlerin ein unerschöpfliches Reservoir an formbildender, ruhiger oder lebhaft bewegter Darstellungsmöglichkeit.

In überwiegend weichen, oft von der Tiefe nach außen strömenden Formen, die sich mal flächig, mal plastisch (häufig in Kreis- oder Kugelform), mal linear von einem Bild - oft mehrteiligen - zum andern fortsetzen, zeigt sie mittels intensiver Farben die Vernetzung all dieser Elemente, die stets auch den Menschen und seine Veränderungsprozesse symbolisieren. Jeglicher künstlerische Prozess fördert in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit anderen - und da gerade mit anderen Kulturen - eine gemeinsame Entwicklung, ein gemeinsames Verstehen. Wie in einem Orchester, in dem zwar jeder seinen eigenständigen Platz  und seine eigene Aufgabe hat, erkennt man die Notwendigkeit und das Bedürfnis des „Aufeinandereingestimmtseins“.


© Renée Rauchalles



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