Olga Kuznetsova

Philosophie

Olga Kuznetsova

Ihre erste große Fotoserie hieß „Fata Morgana unter den Füßen“ und zeigte Spiegelungen von Sankt-Petersburg.
Die einzigartige Schönheit dieser Stadt an der Newa haben schon Generationen von Malern, Dichtern, Schriftstellern und Fotografen bewundert. Deshalb ist es durchaus schwierig, dem noch etwas hinzuzufügen. Olga Kuznetsova ist es gelungen. Durch ihre Wahrnehmung sehen wir die Stadt wie verwandelt, erhaben, frei von der Alltagsroutine. Dabei sind es keine Gespenster einer vergangenen Zeit, sondern flüchtige Momente einer majestätischen Ewigkeit, von dieser Künstlerin eingefangen und auf Fotopapier gebannt.
Was sieht man unter den Füßen in einer großen Stadt?
Den Asphalt, bedeckt von Kaugummiklecksen?
Und nach dem Regen springt man genervt über die Pfützen?

Olga Kuznetsova’s Wasserreflexionen schieben den gewöhnlichen Raum auseinander. Sie verdoppeln die Welt...
Manchmal scheint es, dass ihre Kamera magische Kristalle statt Fotolinse hat.
Und noch eine Eigenschaft kennzeichnet ihre Bilder: Sie sind sehr musikalisch. „Musik der Stille“ erfüllt jedes Foto mit Rhythmus, einer taktfesten Komposition und Harmonie aus Licht und Schatten.
Architektur erwacht zum Leben und dieses Leben schenkt ihr das Wasser, dessen Wellen ihren Werken besondere Dynamik geben.

Es ist längst bekannt, dass materielle Sachen ihr eigenes Leben haben. Darüber hat schon der große Hans Christian Andersen seine Märchen geschrieben.
Auch unsere Fahrräder erleben ihre Leidenschaften, Freude und Sorgen, wenn sie auf den Straßen ohne ihre Fahrer bleiben. Olga Kuznetsova wirft ihren Blick ins Privatleben der Fahrräder, sie erzählt mittels ihrer Fotos, was Fahrräder denken und fühlen, wenn sie alleine bleiben.
Unsere Welt spiegelt sich in uns, und wir spiegeln uns in Sachen unserer Welt. So sieht ihr philosophisches Konzept dieser Fotoserie aus.
Wenn Sie auch einen Fahrrad besitzen, zeigen ihm diese Bilder, und Sie werden sehen, wie ihr Stahlfreund strahlt.
Wie schön, dass es noch Menschen gibt, die ihre Fahrräder erfinden!

Mit ihrer neuesten Serie möchte die Künstlerin zeigen, wie unser Lebensbetrachtung vom unseren Standpunkt abhängt. Dort wo der Eine nur Abschied und Ende der Welt sieht, freut sich der Andere auf neue Chancen und neue Wege, die das Leben uns eröffnet.
„Betrachte immer die helle Seite der Dinge oder reibe die dunkle, bis sie glänzt“ – hat Norman Vincent Peale gesagt. In Olga’s Bildern lässt sich die Natur der Dinge entfalten. Mit einem Tupfer Farbe verwandeln sich Tränen in Amethysten, Provokation in Eleganz, ein grauer Vogel in einen lebensfrohen Flamingo.

Und was sehen Sie in ihren Bildern? Spielen Sie Ihre Fantasien aus: Entwickeln Sie Ihre eigenen Ansichten!

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